Häufig gestellte Fragen

Wertungen beim Schießen

Bei einem Schießwettbewerb wird der Sieger nach verschiedenen Verfahren ermittelt. Informationen dazu sind meist in der Ausschreibung enthalten. Es wird fast immer auf 10-kreisige Ringscheiben geschossen. Beim Schnellfeuerdurchgang der Sportpistolendisziplinen kommt eine 5-kreisige Scheibe zum Einsatz die lediglich die Ringe 10 bis 5 enthält. Außerhalb liegende Schüsse werden als Fehlschüsse gewertet. Die Scheibengröße unterscheidet sich je nach Waffenart und ist in der Sportordnung des jeweiligen Verbandes geregelt.


Ringwertung

Bei offiziellen Meisterschaften kommt ausschließlich die Ringwertung zum Einsatz. Es werden die getroffenen Ringe gewertet, wobei ein angeschossener Ring bereits zählt. Die Auswertung erfolgt manuell, bei Bedarf unter Zuhilfenahme eines Schusslochprüfers, oder maschinell mit einer Ringlesemaschine. Die Auswertung und Bekanntgabe der Ergebnisse erfolgt im Allgemeinen erst nach Beendigung des Wettkampfes.

Als Alternative zu den Papierscheiben kommen auch „elektronische Scheiben“ mit elektronischer Trefferauswertung und -anzeige zum Einsatz. Der Schütze bekommt sofort nach jedem Schuss das Ergebnis auf einem kleinen Monitor angezeigt das auch für das Publikum auf einem großen Monitor sichtbar gemacht werden kann. Aufgrund der hohen Kosten für diese Systeme werden sie meist nur bei den Finalkämpfen großer Meisterschaften eingesetzt.

Um den Schießsport für den Zuschauer attraktiver zu gestalten wird bei einigen Disziplinen der Sieger im Finalschießen ermittelt. Die besten 8 Schützen des Vorkampfes, schießen nochmals 10 Schuss, wobei nach jedem Schuss die Treffer ausgewertet und öffentlich bekanntgegeben werden. Zusätzlich wird jeder Ring auf der Scheibe nochmals in 10 Ringe unterteilt, wobei Ergebnisse von 0,0 bis 10,9 auftreten können und die Auswertung maschinell oder elektronisch erfolgen muss. Sind beim Finale der Disziplinen Sportpistole KK und GK keine elektronischen Scheiben vorhanden, dann werden nur ganze Ringe gezählt. Die endgültige Platzierung des Schützen ergibt sich aus der Summe von Finalergebnis und Vorergebnis.

Die Ringwertung ermöglicht nur sehr guten Schützen mit einer konstanten Schießleistung den Sieg.


Teiler oder Blattlwertung (Tiefschuss)

Bei Preisschießen sowie zur Ermittlung der Schützenkönige kommt diese traditionelle Wertung zum Einsatz. Es wird der Abstand des Schusslochs zum Mittelpunkt der Scheibe in 1/100 mm gemessen. Die Auswertung erfolgt mit mechanischen oder elektronischen Messeinrichtungen. Wegen der schlechten Wiederholgenauigkeit werden Teilerwerte grundsätzlich nur einmal ermittelt. Bis zu 20 Teiler (0,2 mm) Abweichung sind bei der Wiederholmessung normal und dem ausgefransten Schussloch geschuldet. Der Schütze mit dem kleinsten Teilerwert hat am besten in die Mitte der Scheibe getroffen und geht als Sieger hervor.

Häufig wird bei der Teilerwertung auch ein anderer Teiler als 0,0 für den zu erreichenden Wert angegeben, wie z.B. ein 135-Teiler. Hier gewinnt der Schütze, der von Oben oder von Unten am nächsten an den geforderten Wert herankommt. Ein „Tiefschuss“ bedeutet immer Zielteiler 0,0.

Die Teilerwertung ermöglicht auch weniger geübten Schützen mit etwas Glück den Sieg.


Adlerwertung

Bei Preisschießen kommt die Adlerwertung oder auch Vererbung, eine Kombination aus der Ring- und Teilerwertung zum Einsatz. Dabei geht im Wechsel der erste Platz an den Schützen mit den meisten Ringen, der zweite an den mit dem besten Teiler, der dritte wieder an den mit dem zweitbeste Ringergebnis und so fort. Die Reihenfolge kann auch umgekehrt, also Teiler – Ringe – Teiler sein. Jeder Schütze kann jedoch nur einen Preis gewinnen.

Die wechselweise Kombination aus Ringen (Leistung) und Teiler (Glück) stellt eine gewisse Chancengleichheit zwischen Leistungsschützen mit normalerweise hoher Ringzahl, und Hobbyschützen mit dem Glück öfter einmal sehr gute Teiler zu erzielen, her.


Minuswertung

Bei Preisschießen kommt auch die Minuswertung, eine anderen Kombination aus der Ring- und Teilerwertung zum Einsatz. Dabei wird eine Serie mit festgelegter Schusszahl geschossen und die Differenz der maximal möglichen Ringzahl zur geschossenen Ringzahl ermittelt, zu der dann der beste Teilerwert der Serie addiert wird. Der Schütze mit dem niedrigsten Ergebnis gewinnt.

Ein einfaches Beispiel verdeutlicht die Berechnung für eine 10er Serie. Der Schütze erzielt 92 Ringe und einen 30,2 Teiler. Daraus ergibt sich eine maximale Ringzahl von 100 – 92 + 30,2 = 38,2 Punkte.

Die Kombination aus Ringen (Leistung) und Teiler (Glück) stellt eine gewisse Chancengleichheit zwischen Leistungsschützen mit normalerweise hoher Ringzahl, und Hobbyschützen mit Glück öfter einmal sehr gute Teiler zu erzielen, her.


Prämienwertung

Bei vielen Preisschießen wird zusätzlich noch eine Prämie für die Schützen ausgesetzt, welche die besten Serien oder Teiler geschossen haben. Dabei werden z.B. die besten 5 Serien oder die besten 3 Teiler jedes Schützen zusammengezählt und dann analog zu Ring- oder Teilerwertung bewertet.


Gemeinsame Wertung verschiedener Disziplinen

Bei der gemeinsamen Wertung verschiedene Disziplinen, wie beispielsweise Luftgewehr und Luftpistole, werden die Teilerwerte der verschiedenen Waffenarten häufig mit einem Korrekturfaktor beaufschlagt um die unterschiedlichen Durchmesser der 10er zu berücksichtigen. Allgemein üblich und trotzdem häufig Anlass für Streitigkeiten ist die Drittelung der Luftpistolen Teiler gegenüber dem Luftgewehr Teiler bei gemeinsamer Wertung.


Am Ende sei noch erwähnt, dass der Phantasie eines Veranstalters von Preisschießen kaum Grenzen gesetzt sind. So können beliebige Kombinationen der verschiedenen Wertungsarten oder auch beliebige andere Wertungen möglich. Häufig ist auch eine Mannschaftswertung vorgesehen.

Das Waffengesetz schreibt in § 27 Absatz 3 strenge Grenzen für das Schießen von Minderjährigen auf Schießstätten vor. Wir haben diese für Dich zusammengefasst und Du kannst Sie herunterladen.